Tipps für die Bewerbung – Teil 3: Das Bewerbungsgespräch

Veit Salentinig ist Geschäftsführer einer österreichweit tätigen PR-Agentur mit Schwerpunkt Employer Branding. Er hat in seiner Berufslaufbahn unzählige Bewerbungsgespräche geführt. In einem Gastbeitrag für unseren Blog schildert er, wie man dabei punkten kann – insbesondere, wenn es um einen sinnstiftenden Job im Banken- oder Versicherungswesen geht.

TIPP 1: Informationen sammeln

Wenn du dich bewirbst, sollte es selbstverständlich sein, dass du dich im Vorfeld intensiv mit dem Unternehmen auseinandersetzt …

Business-Check

Besuche die Unternehmenswebsite und sammle wichtige Informationen. Was waren die Meilensteine in der Firmengeschichte? Gibt es aktuelle Informationen zum Geschäftserfolg (das hilft dir auch, einzuschätzen, wie es bei deinem künftigen Arbeitgeber geschäftlich steht)? Welche Werte vermittelt das Unternehmen auf seiner Karriereseite, wie präsentiert es sich als Arbeitgeber, und welche Zusatzleistungen bietet es? Notiere wesentliche Punkte und überleg dir Fragen dazu. Denn wer fragt, der führt – auch im Bewerbungsgespräch.

People-Check

Wenn es dir nicht ohnehin mitgeteilt wird, schreib ein kurzes Mail an deine Kontaktperson und frage, mit wem du das Gespräch führen wirst. Anschließend – danke, liebe Digitalisierung ? – kannst du auf LinkedIn oder XING alles über Laufbahn, Interessen und Aktivitäten dieser Person rausfinden. Vermittle deinem Gegenüber nicht das Gefühl, du hättest sein komplettes Leben „gestalkt“. Aber gut dosiert zu zeigen, dass man sich für den Gesprächspartner interessiert, hinterlässt durchaus einen guten Eindruck. Ach ja, solltest du auf den beiden Plattformen noch keinen Account haben, leg einen an. Business-Netzwerke können in vielen beruflichen Belangen hilfreich sein.

Self-Check

Die meisten Menschen beschäftigen sich zu wenig mit sich selbst. Welcher Typ bist du zum Beispiel? Der kreative Freigeist, der am liebsten den ganzen Tag redet und seine Umwelt von den eigenen Ideen begeistern möchte, oder ein kühler Analytiker, der geniale Lösungen am liebsten allein und im stillen Kämmerlein entwickelt. Weitere Fragen, die du dir stellen solltest: Was sind meine Stärken, und wie lassen sie sich beruflich einsetzen? Wo habe ich Schwächen? Und was ist mir im Berufsleben wichtig?

Pay-Check

Die Frage zum Gehalt ist im Bewerbungsgespräch unausweichlich. Wichtig ist hier, dass du klar begründen kannst, warum deine Forderung gerechtfertigt ist. Eine Gehaltsvorstellung aus dem Bauch heraus hinterlässt einen unprofessionellen Eindruck. Sieh dir lieber Gehaltsvergleiche auf Karriereportalen an oder studiere Stellenanzeigen in deiner Branche und die dazu passenden Gehälter.

TIPP 2: Vorbereitung ist alles

Lebenslauf updaten

Sieh dir vor dem Bewerbungsgespräch deinen Lebenslauf noch mal genau an. Was in jedem Gespräch hinterfragt wird, sind nämlich auffällige Lücken oder Unregelmäßigkeiten in diesem Dokument, zum Beispiel arbeitsfreie Zeiten oder häufige Arbeitgeberwechsel. Bereite dazu ehrliche und glaubwürdige Antworten vor.

Fragen antizipieren

Einige Fragen kommen im Vorstellungsgespräch unweigerlich auf dich zu. Darauf solltest du vorbereitet sein:

  • Was sind Ihre beruflichen Stärken?
  • Was waren Ihre größten Erfolge?
  • Was ist Ihnen bei Ihrem Vorgesetzten wichtig?
  • Wie gehen Sie mit Kritik/Stress/Misserfolg um?
  • Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
  • Warum sollten wir genau Sie und nicht jemanden anderen einstellen?
  • Was gefällt Ihnen an unserem Unternehmen?

Du kannst dir zu diesen Fragen gerne schriftliche Stichwörter notieren – nicht zum Ablesen, aber als Orientierungshilfe.

Eigene Fragen vorbereiten

In den meisten Gesprächen darfst du irgendwann eigene Fragen stellen. Es hilft, ein paar davon vorzubereiten. Vorschläge:

  • Ich habe gesehen, dass ihr Unternehmen im letzten Jahr um 10 Prozent gewachsen ist – worauf führen Sie das zurück?
  • Welche Werte sind Ihnen in der Zusammenarbeit in Ihrem Betrieb wichtig?
  • Was, finden Sie, zeichnet mein zukünftiges Team aus?
  • Welche Möglichkeiten zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung bietet mir das Unternehmen?

TIPP 3: Dress for Success

Ein persönliches Gespräch ist die Gelegenheit, dich von deiner besten Seite zu präsentieren. Ein bisschen wie bei einem ersten Date, nur dass die Zielsetzung eine andere ist ?. Also präsentiere dich so vorteilhaft, wie du es bei einem ersten Date machen würdest. Du glaubst gar nicht, was man in der Praxis alles erlebt. Was dir selbstverständlich erscheint, ist es leider oft nicht.

Das beginnt bei der perfekten Körperhygiene: Essensreste zwischen den Zähnen, Schweißgeruch oder ungekämmte, fettige Haare: Würdest du so jemanden gerne daten? Dein Arbeitsgeber wahrscheinlich auch nicht. Was den Duft anbelangt: less is more! Man soll sich an dein Lächeln und deinen souveränen Auftritt erinnern und nicht an dein penetrantes Parfum.

Dazu kommt noch die passende Kleidung. Sei lieber „overdressed“ als „underdressed“. Besser mit Krawatte und Dreiteiler unter Leuten mit Jeans als umgekehrt, wirf dich also in Schale und zeig dich von deiner besten Fashion-Seite. Anzug mit Hemd bzw. Blazer und Bluse sollten immer passen. Wichtig: Flecken auf der Kleidung, ungebügelte Kleidungsstücke und schmutzige Schuhe sind absolute No-Gos. Für Mädels gilt außerdem: Geizt mit euren Reizen! Kein Minirock oder zu tiefer Ausschnitt, beides hat speziell im Versicherungs- und Banken-Setting nichts verloren.

TIPP 4: Pünktlich, aber nicht überpünktlich

Auch wenn uns Handys vorgaukeln, Termine sind etwas Flexibles, das man jederzeit verschieben kann, gilt jenseits des Displays immer noch: Man lässt niemanden grundlos warten! Ob Freund oder künftiger Arbeitgeber, pünktlich zu sein bedeutet, dass man mit der Zeit des anderen achtsam und respektvoll umgeht. Sieh dir am Routenplaner also genau an, wie lange du zum Gesprächsort brauchst und wie du hinkommst. Dann plane genügend zeitlichen Puffer ein. Wenn du allerdings zu früh da bist, geh trotzdem erst fünf Minuten vor dem Termin ins Gebäude. Wir wollen unseren Gesprächspartner ja nicht unnötig stressen.

TIPP 5: Der erste Eindruck bleibt

Sobald du bei deinem zukünftigen Arbeitgeber angekommen bist, gilt: Behandle Menschen, die dir begegnen, mit Respekt – von der Empfangsmitarbeiterin bis zum Chef selbst. Denk daran, schon bald könnten sie deine Kolleginnen und Kollegen sein, und ein schlechter erster Eindruck bleibt haften. Folge höflich allen Anweisungen, am besten mit einem Lächeln im Gesicht.

TIPP 6: Sei du selbst

Wenn du mit deinem Gesprächspartner am Gesprächsort angekommen bist, setz dich erst, wenn dir ein Platz angeboten wird. Was jetzt kommt, hängt sehr von Größe und Typ des Unternehmens ab. Manche arbeiten mit einem standardisierten Fragenkatalogen und testen vielleicht auch, wie du auf Kritik reagierst. Bei anderen kommt der Chef rein und plaudert einfach drauflos. Doch egal, wie das Gespräch abläuft, sei du selbst. Wenn dich eine Frage überrascht und du nicht sofort eine Antwort parat hast, gilt: „Erst denken, dann reden“. Und vor allem: Immer bei der Wahrheit bleiben!

Wenn du ein angenehmes und professionelles Gespräch geführt hast und mit einem guten Bauchgefühl rausgehst, dann hast du alles richtig gemacht. Also nutz deine Chance, zum Beispiel, um einen spannenden Job im Banken- und Versicherungsbereich zu ergattern. Die passenden Jobangebote dazu gibt‘s hier: https://www.sogehtzukunft.at/dein-job/karriere/

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